Fast 150 Menschen bei der Grenzbegehung am 12.01.2020

Was denkt man so, sonntagmorgens beim Aufstehen, wenn man samstagabends lange in der Heidelsheimer Sporthalle bei den "Wilden Engeln" getanzt hat?

"Uff, heut ist Grenzbegehung, 10 km. Interessieren würd's mich ja schon, aber eigentlich bin ich fix und fertig! Falls es mir zu anstrengend wird dreh ich einfach rum und geh heim!"

 

Also, 13 Uhr Treffpunkt am Wasserwerk. Gerechnet hatte ich schon mit vielen Menschen...  aber mit so vielen? Da standen schon bestimmt 40 Leute und es wurden minütlich mehr. Noch war ich aufgrund meiner Müdigkeit nicht so überzeugt, ob ich mir meinen Sonntagmittag wirklich so vorgestellt hatte oder doch lieber zurücklaufe und auf meiner Couch verschwinde. Aber nach kurzen Worten mit unserem Ortsvorsteher habe ich festgestellt, dass es Menschen gibt, die noch weniger geschlafen haben als ich. Uwe Freidinger ließ es sich auch nicht nehmen, an der Wanderung teilzunehmen, obwohl er nach dem Konzert der Wilden Engel bis 4 Uhr morgens mit der Feuerwehr die Sporthalle aufgeräumt und geputzt hatte.

 

Die Truppe setzte sich nach einer kurzen Begrüßung langsam in Bewegung und schon nach ein paar Metern kam das erste Highlight - die Polizei sperrte extra für uns die B35 und wir konnten absolut gefahrlos die Straße überqueren. Da kam mir schon der Gedanke, dass dieses Ereignis wohl sehr genau und mit Liebe und Hingabe geplant worden war! Und genau dieser Eindruck hielt sich von diesem Augenblick bis zum Ende der Wanderung!

 

Wie man sich vielleicht denken kann, verläuft so eine Ortsgrenze nicht nur an schönen, geteerten und sauberen Wegen! Los gings über Felder und Wiesen, Stock und Stein, rechts an Helmsheim vorbei (wo sich uns eine Helmsheimer Delegation anschloss), Richtung Obergrombach. Dort oben, kurz vor der Obergrombacher Grillhütte, treffen sich nämlich die Gemarkungen von Heidelsheim, Helmsheim und Obergrombach. Die Flaggen der 3 Ortschaften wurden gehisst und es gab eine Pause mit ein paar kurzen Ansprachen und Glühwein und Apfelsaft von heimischen Äpfeln für alle!

Weiter ging es querwaldein Richtung Langental, über den höchsten Punkt Heidelsheims auf 244,8 Metern. Immer wieder gab es kleine Pausen, in denen von Günter Kolb und Michael Durst einige sehr wissenwerte Dinge erzählt wurden. Wer einen Grenzstein entdeckte, bekam eine kleine Medaille überreicht und zwischen den Heidelsheimern entstanden immer wieder Diskussionen wie "wo ist nochmal der höchste Punkt?", "wo war doch gleich der Galgenbuckel?" und Feststellungen wie "oh, ich wusste gar nicht, dass das alles noch zu Heidelsheim gehört". Man kam ins Gespräch und die Stimmung war super und ausgelassen. Die Fragen konnten übrigens alle von Günter und Michael beantwortet werden, und es gab einige interessante Anekdoten zusätzlich, wie der historische "Schwur vom Rehdichwald" oder warum wir einmal ein Stück Wald an den Bund abtreten mussten.

 

Es war weit und teilweise anstrengend, aber nicht ein Mal kam mir der Gedanke, dass ich lieber zuhause geblieben wäre - ganz im Gegenteil! Es war super organisiert, sehr unterhaltsam, kurzweilig und informativ und verdient ein ganz ganz großes Lob!

 

Als kleines Highlight bleibt noch ein kurzes Ereignis zu erwähnen, das nicht einmal Günter und Michael planen konnten: Auf einmal ging ein "Ah" und "Oh" durch die Menge als links vor uns plötzlich eine Herde Rehe von ungefähr 20 Tieren auftauchte, im Galopp über die Felder preschte und rechts im Gebüsch verschwand. Rehe in dieser Anzahl hatten selbst viele von uns "Dorfkindern" noch nie gesehen!

 

Zusammengefasst kann man folgendes sagen: Das erste Event unseres Jubiläumsjahres war schon ein absolutes Highlight!

Aufgrund des großen Ansturms und des Interesses der Heidelsheimer an ihrer Gemarkung stellte Günter Kolb fest, dass "Otto Härdle stolz wäre, wenn er das sehen würde"!

 

Vielen Dank an Günter Kolb und Michael Durst, nicht nur dass ihr das anbietet, sondern zusätzlich auch so toll vorbereitet und organisiert habt!

 

 

Wir freuen uns schon auf den zweiten Teil im Mai!

 

 

Stefanie Schlindwein

13.01.2020

 

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Karte
Karte der Grenzbegehung, bereitgestellt vom OGV
Grenzbegehung 1 südwestlicher Teil Scip
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